Urkundenverleihung: Österreichische Musikkapellen sind Immaterielles Kulturerbe

	Fotocredit: Fotoclub Kirchheim, Hans Hartl und Rudolf Wiesner

Musikkapellen in ihren bunten Trachten und Uniformen sind ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft. Die ca. 140.000 Musikerinnen und Musiker begleiten uns durch das ganze Jahr, durch Freud und Leid ganz gleich ob in der Stadt oder am Land – und das kostenlos. Dabei kommt man alleine durch eine versuchte Hochrechnung des Zeitaufwands für Proben und Aufritte auf mindestens 28 Millionen ehrenamtlich geleisteter Stunden pro Jahr in ganz Österreich – und das ohne Fahrtzeiten oder das Üben zuhause.

Was bedeutet nun die Aufnahme in die nationale Liste des Immateriellen Kulturerbes? Eine öffentliche Wertschätzung dessen, was Musikkapellen seit vielen Jahren für die Kultur und die Gesellschaft leisten. Denn sie sind lebendige Kulturträger, sie sind Bindeglieder zwischen Generationen und sie vereinen Menschen aller Geschlechter und Gesellschaftsschichten unter dem Dach der Musik. Blasmusik ist gelebtes Miteinander und jeden Tag bemühen sich unsere Musikkapellen aufs Neue, Menschen für dieses besondere Hobby zu gewinnen. Junge Menschen lernen in dieser Gemeinschaft Demokratiebewusstsein, Toleranz und Teamarbeit – Blasmusik funktioniert nur miteinander.

Jede einzelne Musikkapelle ist nun Immaterielles Kulturerbe und jede Gemeinde mit einer Musikkapelle kann stolz darauf sein, Teil dieses auserwählten Kreises zu sein. Damit einher geht auch die Verantwortung, alles dafür zu tun, dass Musikkapellen in ihrer Arbeit bestmöglich unterstützt werden. Dies ist ein klarer Auftrag an Gemeinden, Länder und die Bundesregierung. Immaterielles Kulturerbe der UNESCO bedeutet, dass unsere Musikkapellen besonders schützenswert sind – und das gilt es zu pflegen und zu leben.

Sie danken es mit klingendem Spiel und übernehmen gerne eine große soziale Verantwortung.